trans-Fettsäuren – Gehalte in vielen Lebensmitteln erfolgreich minimiert

Anna Dingel und Reinhard Matissek

Abstract
trans-Fettsäuren (engl. trans fatty acids, TFA) sind chemisch betrachtet ungesättigte Fettsäuren mit mindestens einer isolierten Doppelbindung in trans-Konfiguration.

In Deutschland setzt die Lebensmittelindustrie seit fast 20 Jahren freiwillige Maßnahmen zur Reduzierung von TFA-Gehalten in Lebensmitteln um. Durch Austausch von teilgehärteten gegen voll- oder ungehärtete Fette, durch Optimierung der Fetthärtungsbedingungen und durch Rezeptanpassungen konnten die TFA-Gehalte bereits deutlich minimiert werden. Aktuelle Untersuchungen des LCI im Jahr 2012 zeigen, dass in Feinen Backwaren und Knabberartikeln, wie z. B. Kartoffelchips, die TFA-Gehalte in der Regel unter 2 Prozent, meist sogar unter 1 Prozent des Gesamtfettgehaltes liegen.

Die Gehalte an nicht-ruminanten TFA konnten bereits in vielen Lebensmitteln deutlich minimiert werden und liegen meist unterhalb des allgemeinen Grenzwertes von 2 Prozent des Gesamtfettgehaltes, wie er in unseren Nachbarstaaten Österreich, der Schweiz und Dänemark angewendet wird. Um diese Minimierungserfolge nachhaltig auf alle Lebensmittelgruppen auszuweiten, wurde im Sommer 2012 seitens des BMELV, des BLL und verschiedener Verbände aus der Lebensmittelwirtschaft, des Handels und der Gastronomie eine „Leitlinie zur Minimierung von trans-Fettsäuren in Lebensmitteln“ verabschiedet.

Nach einer aktuellen Stellungnahme des BfR aus dem Jahr 2013 ist die Höhe der derzeitigen TFA-Aufnahme in Deutschland gesundheitlich unbedenklich. Die mittlere Aufnahme liegt derzeit bei 0,66 Energieprozent. Es ist daher schon heute anzunehmen, dass TFA-Gehalte in Lebensmitteln schon bald keine so große Bedeutung haben werden wie früher.

Deutsche Lebensmittel-Rundschau 2013, 109: 580─583